Das gebrochene Versprechen
Der letzte Mensch auf Erden...
Süßlicher Geruch unbeschreiblichen Schmerzesweht über dramatisch verwüstete Landschaften.
Dunkler Rauch steigt in den glühenden Himmel,
verbindet sich dort mit bleifarbenen Wolken.
Unbegreifliche Stille auf dieser alten Welt,
keine Geräusche, keine Tiere, keine Menschen.
Verbrannte Felder und Wiesen, Gebäude in Trümmern
und stinkend brodelnde Wasser kriechen über den Boden.
Die einst lebensfrohe Natur liegt im Sterben
und der Wind des Todes streicht über die Erde.
Er verbreitet den Gestank der Verwesung,
die Erinnerung an ein verlorenes Paradies.
In Schlamm und Asche liegt ein Mann am Boden,
er ahnt noch nichts, er ist der letzte seiner Art.
Ganz langsam steigt die Erinnerung in ihm hoch,
noch träumt er von einer friedlichen, lebenden Natur.
Voller Schmerzen erwacht er an diesem Morgen,
es ist der Morgen danach, ohne Grund zum Erwachen.
Tausende Seelen Verstorbener gleiten vorbei,
auf ihrem letzten Weg in die ewige Dunkelheit.
Wut, Trauer, unbeugsamer Hass keimen in ihm auf,
unerträglicher Durst, quälender Hunger, diese Hitze.
Für den Rest seiner Tage angekettet an diese Welt,
die Erkenntnis trifft ihn mit unglaublicher Klarheit.
Sein Herz ist vom Schrecken maßlos erschüttert,
sein Blut gefroren, seine Glieder wie gelähmt.
Zitternd erhebt er sich, seine Glieder funktionieren,
er schleicht los, von der Wahrheit geschwächt.
Langsam vergeht die Zeit, eine Welt, eine Seele,
der Fluss der verlorenen Liebe und Hingabe fließt.
Geflüsterte Fragen in der tosenden Stille,
es gibt nur noch wortlose Antworten in der Ruhe.
Und er spricht mit der gestorbenen Erde, rastlos,
seine Umgebung wandelt sich zu einem öligen Meer.
Und da ist Staub in seinen tränenden Augen, blind,
eine grimmige Andeutung dessen, was sein sollte.
Ein heißer, unaufhörlicher Wind in seinem Gesicht,
geblendete Augen, verbrannte Haare, ein Alptraum.
Der letzte Mensch... Sein letzter Weg...
Frieden... Das letzte Versprechen wurde gebrochen...